
- 26 jan 2016
Den östlichen Niederlanden geht es wirtschaftlich gut. Wer sind die treibenden Kräfte hinter diesem Erfolg? Heute im Stentor zu Wort gekommen: Ton Reinders, Geschäftsführer von Vocare Ledlight, Handelsnahme von Vocare Specialties.
Natürlich gibt es eine Halle für die Lagerung, aber Ton Reinders hat sein Büro zu Hause: ein typisches Deichhaus an der IJssel. Strohdach, Balken, Holzofen. Die Beleuchtung ist allerdings sehr modern: LED-Lampen in allen Formen und Größen. Kein Wunder, wenn man täglich mit Leuchtdioden zu tun hat.
Sie waren nicht immer von LED-Lampen begeistert?
"Das ist richtig. Ich habe zum Beispiel auch mit Kunststoffen gehandelt. Handel und Technik waren schon immer der rote Faden in meinem Leben. Zuletzt habe ich mit Öfen gehandelt. Das lief eine Zeit lang gut, vor allem mit dem Aufkommen des Internets. Wegen der Krise gab es weniger Handel. Damals habe ich mich schon mit LED-Lampen beschäftigt. Vor fünf Jahren habe ich also eine Tür geschlossen und eine andere geöffnet. Übrigens habe ich eigentlich immer alle Geschäfte zusammen mit meiner Frau Marianne gemacht. Sie ist ein Multitasker. Sie kümmert sich um die gesamte Verwaltung und den Kontakt zu den Lieferanten."
Wie war das noch junge Feld der LED-Lampen?
"Ich bin sehr an Technik interessiert. Das war schon immer so. Vor zwanzig Jahren war die Technologie der LED-Lampen noch nicht sehr gut. Ich habe mich damit auseinandergesetzt. Wie funktioniert so etwas? Was funktioniert gut, was ist schlecht? Ich habe fast eine Studie darüber gemacht. Dann habe ich mich bewusst auf dem Markt umgesehen. Dank moderner Technik und alter Kontakte konnte ich leicht LED-Hersteller finden. Man muss nicht einmal nach China fliegen. Irgendwann habe ich dann mit LED-Leuchtstoffröhren für Büros und Fabrikhallen angefangen. Vorsichtig, denn man will ja wissen, ob man gutes Material hat. In den ersten Jahren war das sowieso nicht garantiert. Deshalb arbeitet seit einigen Jahren eine Dame in China für uns. Sie kontrolliert die Ware an der Basis. Das ist notwendig für die Qualitätssicherung."
Die Produktentwicklung
"Wir haben Vocare Ledlight gegründet, ein Handelsunternehmen mit allen gängigen LED-Lampen, Außenbeleuchtung, Leuchtstoffröhren und Flutern. Heute kaufen wir in China und Polen ein und haben uns auf Hallen- und Flächenbeleuchtung spezialisiert. In China arbeiten wir mit technisch hochwertigen und innovativen Herstellern zusammen, die wir selbst regelmäßig besuchen. Unsere Kunden suchen manchmal eine maßgeschneiderte Beleuchtung, zum Beispiel eine spezielle Halterung an einem Kran. Wir arbeiten das Design mit unserer Produktentwicklungsabteilung in China aus, und dann werden die Leuchten speziell für diesen Kunden hergestellt."
"Mit der Produktentwicklungsabteilung stellen wir auch andere Produkte her, wie z.B. den Multi-Winkel-Strahler, der LEDs in verschiedenen Winkeln anbringt. Wir haben ihn selbst für einen unserer Händler entwickelt, in diesem Fall für den Windstreekstal in Raalte. Dieser hochmoderne Hühnerstall von 90 mal 25 Metern wird von 9 dieser Strahler beleuchtet. Leuchten aus rostfreiem Stahl; Hühnermist ist ziemlich aggressiv..."
Fallstricke?
"Die Sicherung der Qualität. Daher die Dame in China. Außerdem ist es wichtig, einzigartige Produkte zu haben. Nicht jeder ist ein Produktentwickler. Ich denke mir etwas aus, steuere es, mache die Zeichnung und die Berechnung. Dann wird es in China produziert."
Liegt Ihnen das Unternehmertum in den Genen?
"Auf jeden Fall, es liegt in der Familie. Ich bin in Raalte aufgewachsen, mein Vater hatte dort ein Kaufhaus: Jop. Mein Bruder ist auch ein Unternehmer. Nach der LTS war ich acht Jahre lang Verkäufer beim Telegraaf. Dann habe ich jahrelang für meinen Bruder im Bereich Laminiermaschinen und Folien gearbeitet. Dafür bin ich um die ganze Welt gereist. Dann habe ich selbst angefangen, in der Kunststoffbranche zu arbeiten. Ich bin wirklich ein Mann der Praxis."
Was ist das Beste an dieser Branche?
"Die Technologie. Das liebe ich einfach! Und der Kontakt mit Menschen auf der ganzen Welt".